In Hamburgs Schulsystem gab es in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von großen und kleinen Reformen, einige auch erfolgreich. Ein Teil diente der Profilierung in der KMK, ein Teil förderte den Stellenkegel, die Gesamtschulreform schuf immerhin auch einen großen Gesamtschulbereich, in dem viele Kinder zusätzlich zum Abitur gelangten, der aber auch mit seiner Konkurrenz zum dreigliedrigen Schulsystem für kontraproduktive Reibungsverluste sorgte. Viele Reformen hatten Nebenwirkungen, die nicht vorausgedacht worden waren. Dass in den Gesamtschulen und den Hauptschulen eine derartig hohe Quote Schüler keinen Abschluss erreichten, wurde von der Schulbehörde, den sogenannten Experten, den Schulleitern, den Lehrerverbänden und den Medien unter dem Deckel gehalten, wenn sie es denn wussten.
Eben so wenig wurde die nach wie vor mangelnde Durchlässigkeit des Hamburger Schulsystems öffentlich thematisiert.
Der bis heute schlechte Leistungsstand, von PISA-Untersuchungen nachhaltig belegt, von einigen Insidern durchaus frühzeitig so eingeschätzt, spricht gegen die Reformfähigkeit des Hamburger Schulsystems.
Da müssen Veit Ruppersberg , Peter-Ulrich Meyer, die ja keine schlechten Journalisten sind, u.a. die falschen Leute befragt oder nicht die richtigen Fragen gestellt haben.
Wenn heute die Herren de Lorent und Vieluf unter der Leitung von Frau Goetsch(GAL) eine Reform großen Stils vorhaben, moderat unterstützt von der GEW, während die ehemaligen Reformer in der Schulbehörde, auch GEW-nah wie Peter Daschner, aber inzwischen auch solche konservativen Zuschnitts, ausgeschieden sind oder nur noch die Hintergrundmusik spielen, dann sollte man größte Zweifel hegen, ob Schulen und Schulbehörde bei begrenzten Ressourcen hinreichende Erfolgsausssichten haben, die sechsjährige Primarschule einzuführen und damit gleichzeitig Leistung und Durchlässigkeit der Schulen zu fördern.
Eine positive „Evaluation“ wäre begleitend oder nach Abschluss sicher nicht das Problem.
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