Ein Beispiel aus den Gymnasien, das schon etwas zurückliegt, wird hier deshalb gewählt, weil sie insgesamt wohl zu den leistungsstärkeren, und inzwischen auch reformfähigen Bereichen des Hamburger Schulsystems gehören. Es waren schließlich die Gymnasien, die sich nicht wie Hauptschulen und Gesamtschulen in Hamburg der ersten PISA-Untersuchung mit Unterstützung der GEW durch Boykott entzogen haben. Die „Verweigerer“ wussten schon warum.
Bei einer Befragung der Gymnasien hatte sich ergeben, dass in 2/3 von ihnen der Geschichtsunterricht am Ende der Klasse 10 mit dem Jahr 1945 endete. Senator Grolle hat daraufhin die Reform des Lehrplans angeordnet und richtigerweise die Vorgabe gemacht, die Klasse 10 sei vollständig der Geschichte nach 1945 vorzubehalten.
1989 wurde der neue Lehrplan eingeführt, nachdem er in einer geradezu exemplarischen Anstrengung in und mit den Schulen vier Jahre lang intensiv diskutiert worden war.
Fünf Jahre nach der Einführung ergab eine Befragung der Gymnasien, dass in etwa der Hälfte der Schulen die Umsetzung gelungen sei.
Landesschulrat Peter Daschner und sein Oberschulrat für die Fächer Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde Hans Endlich werden sich sicherlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht haben, die Umsetzung des Lehrplans zu erreichen. Der Erfolg war jedoch mäßig.
Dabei möchte man meinen, dass die Implementation eines Lehrplans ein noch überschaubares Reformvorhaben ist.
Zu erwähnen bleibt, dass ein großer Teil der Schulleiter der Gymnasien bei dieser Reformmaßnahme keinen guten Eindruck hinterlassen hat.